Ein Nachruf auf Dr. Peter Pichler, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Berndorf AG (1958-2020) von seinem Freund Alois Czipin

(v.l.n.r.) Maurizio Totta, Peter Pichler, Andreas Blaschke, Christian Seywald und mir im September am Wallersee

(v.l.n.r.) Maurizio Totta, Peter Pichler, Andreas Blaschke, Christian Seiwald und Alois Czipin im Oktober am Wallersee

DIE NACHRICHT VOM ABLEBEN MEINES FREUNDES PETER PICHLER – bis vor 4 Monaten CEO der Berndorf Gruppe – hat mich getroffen wie ein Keulenschlag. Von einer Sekunde auf die andere herausgerissen aus dem prallen Leben. Peter Pichler war ein wirtschaftliches Ausnahmetalent mit einer Menschlichkeit und einer Vielfalt von Rollen, die keinen Vergleich zu scheuen braucht. Erst vor wenigen Wochen unternahmen  einige Freunde mit ihm und mir eine Radtour um den Wallersee.

Ein Nachruf auf Dr. Peter Pichler, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Berndorf AG (1958-2020) von seinem Freund Alois Czipin

(v.l.n.r.) Maurizio Totta, Peter Pichler, Andreas Blaschke, Christian Seywald und mir im September am Wallersee

(v.l.n.r.) Maurizio Totta, Peter Pichler, Andreas Blaschke, Christian Seiwald und Alois Czipin im Oktober am Wallersee

DIE NACHRICHT VOM ABLEBEN MEINES FREUNDES PETER PICHLER – bis vor 4 Monaten CEO der Berndorf Gruppe – hat mich getroffen wie ein Keulenschlag. Von einer Sekunde auf die andere herausgerissen aus dem prallen Leben. Peter Pichler war ein wirtschaftliches Ausnahmetalent mit einer Menschlichkeit und einer Vielfalt von Rollen, die keinen Vergleich zu scheuen braucht. Erst vor wenigen Wochen unternahmen  einige Freunde mit ihm und mir eine Radtour um den Wallersee.

Im Rahmen eines Gespräches sagte er zu uns: „Die Momente, in denen ich so richtig aufgehe, erlebe ich, wenn ich mit meiner Jazzband Musik mache. Da geht mein Herz so richtig auf!“ Das Geschäft war da ganz weit weg!

Er war wie gesagt ein Ausnahmetalent, das Norbert Zimmermann erkannte als er ihn zur Berndorf AG holte und ihn wie einen Ziehsohn mit viel Liebe entwickelte. Peter hatte einen Führungsstil, der auf mich unwirklich wirkte: Managementmeetings im Rahmen von Bergtouren, Musizieren mit den Vorstands- und Aufsichtsratskollegen auf der einen Seite, aber auch konsequente Entscheidungen, wenn es notwendig war. Bei Konflikten war er immer auf der Seite der Schwachen zu finden, was für mich teilweise schwer bis gar nicht nachvollziehbar war. Und trotzdem hat er es geschafft die Berndorf-Gruppe sehr profitabel zu führen und auch weiter zu entwickeln. Erst vor 4 Monaten hat er – seiner Intuition folgend – die Geschicke des Unternehmens in jüngere Hände gelegt. Ich habe bis letzte Woche nicht verstanden, warum er das mit 62 Jahren gemacht hat. Offensichtlich hat er gespürt, dass es Zeit war, die Verantwortung „recht-zeitig“ abzugeben.

Seine Frau, seine Kinder und wir Freunde und Bekannte bleiben fassungslos und mit vielen Tränen in den Augen zurück, denn er reißt ein tiefes Loch in ein großes Beziehungsnetz. Peter und ich waren wie das „Odd Couple“ – sehr verschieden. Im Laufe von fast 2 Jahrzehnten kamen wir uns immer näher. Anfängliche Konflikte sind nach und nach wachsendem Respekt gewichen. Ich war gerührt als er mich bat die Laudatio zu seinem 60. Geburtstag zu halten – sein letzter runder Geburtstag. Es war eine sehr ungewöhnliche Laudatio, in der die Ambivalenz unserer Beziehung sehr klar zum Ausdruck kam. Er hat sich nicht gescheut mir diese Ehre zu erweisen, obwohl er davon ausgehen musste, dass es keine sterile Lobhudelei sondern eine kritische Auseinandersetzung mit allen Facetten seiner Persönlichkeit wird. Das war es dann auch und was machte Peter: er applaudierte, kam zu mir und küsste mich!

„Herr lehre mich, dass ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss“ – so heißt eines der schönsten Stücke im Requiem von Johannes Brahms. Offensichtlich hat Peter Pichler diesen Satz tief in sich getragen, hat seine Karriere zur rechten Zeit beendet und die letzten 4 Monate seines Lebens mit seiner geliebten Doris verbracht, seine älteste Tochter noch zum Traualtar geführt und diese Zeit in vollen Zügen genossen.

„Peter, ruhe in Frieden“! Du hast es dir verdient!

Im Rahmen eines Gespräches sagte er zu uns: „Die Momente, in denen ich so richtig aufgehe, erlebe ich, wenn ich mit meiner Jazzband Musik mache. Da geht mein Herz so richtig auf!“ Das Geschäft war da ganz weit weg!

Er war wie gesagt ein Ausnahmetalent, das Norbert Zimmermann erkannte als er ihn zur Berndorf AG holte und ihn wie einen Ziehsohn mit viel Liebe entwickelte. Peter hatte einen Führungsstil, der auf mich unwirklich wirkte: Managementmeetings im Rahmen von Bergtouren, Musizieren mit den Vorstands- und Aufsichtsratskollegen auf der einen Seite, aber auch konsequente Entscheidungen, wenn es notwendig war. Bei Konflikten war er immer auf der Seite der Schwachen zu finden, was für mich teilweise schwer bis gar nicht nachvollziehbar war. Und trotzdem hat er es geschafft die Berndorf-Gruppe sehr profitabel zu führen und auch weiter zu entwickeln. Erst vor 4 Monaten hat er – seiner Intuition folgend – die Geschicke des Unternehmens in jüngere Hände gelegt. Ich habe bis letzte Woche nicht verstanden, warum er das mit 62 Jahren gemacht hat. Offensichtlich hat er gespürt, dass es Zeit war, die Verantwortung „recht-zeitig“ abzugeben.

Seine Frau, seine Kinder und wir Freunde und Bekannte bleiben fassungslos und mit vielen Tränen in den Augen zurück, denn er reißt ein tiefes Loch in ein großes Beziehungsnetz. Peter und ich waren wie das „Odd Couple“ – sehr verschieden. Im Laufe von fast 2 Jahrzehnten kamen wir uns immer näher. Anfängliche Konflikte sind nach und nach wachsendem Respekt gewichen. Ich war gerührt als er mich bat die Laudatio zu seinem 60. Geburtstag zu halten – sein letzter runder Geburtstag. Es war eine sehr ungewöhnliche Laudatio, in der die Ambivalenz unserer Beziehung sehr klar zum Ausdruck kam. Er hat sich nicht gescheut mir diese Ehre zu erweisen, obwohl er davon ausgehen musste, dass es keine sterile Lobhudelei sondern eine kritische Auseinandersetzung mit allen Facetten seiner Persönlichkeit wird. Das war es dann auch und was machte Peter: er applaudierte, kam zu mir und küsste mich!

„Herr lehre mich, dass ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss“ – so heißt eines der schönsten Stücke im Requiem von Johannes Brahms. Offensichtlich hat Peter Pichler diesen Satz tief in sich getragen, hat seine Karriere zur rechten Zeit beendet und die letzten 4 Monate seines Lebens mit seiner geliebten Doris verbracht, seine älteste Tochter noch zum Traualtar geführt und diese Zeit in vollen Zügen genossen.

„Peter, ruhe in Frieden“! Du hast es dir verdient!

Alois
AloisCzipin