Mein Weg, der Fremdbestimmung zu entkommen und ein Leben in Selbstständigkeit zu führen, führte über einige wichtige Kreuzungspunkte.
STOLZER VATER. Ich fahre am 19. 1. 2023 von Salzburg nach Wien. Gerade ist es gelungen, eine Akquisition gemeinsam mit meiner Tochter Veronika auf Schiene zu bringen. Ich bin happy und dankbar, denn nicht jedem Vater ist es vergönnt, mit seiner Tochter konstruktiv zusammenzuarbeiten und in der Akquisition – der Königsklasse der Unternehmensberatung – erfolgreich zu sein. Ich bin stolz darauf, auch nach dem Verkauf meines Unternehmens eigenständig Entscheidungen treffen zu können – und damit selbst für Sieg oder Niederlage verantwortlich zu sein. Meine innere Stimme sagt mir: „Gut gemacht, Alois!“ Die Gedanken gehen zurück zu den wichtigen Kreuzungspunkten meines Lebens.
Mein Weg, der Fremdbestimmung zu entkommen und ein Leben in Selbstständigkeit zu führen, führte über einige wichtige Kreuzungspunkte.
STOLZER VATER. Ich fahre am 19. 1. 2023 von Salzburg nach Wien. Gerade ist es gelungen, eine Akquisition gemeinsam mit meiner Tochter Veronika auf Schiene zu bringen. Ich bin happy und dankbar, denn nicht jedem Vater ist es vergönnt, mit seiner Tochter konstruktiv zusammenzuarbeiten und in der Akquisition – der Königsklasse der Unternehmensberatung – erfolgreich zu sein. Ich bin stolz darauf, auch nach dem Verkauf meines Unternehmens eigenständig Entscheidungen treffen zu können – und damit selbst für Sieg oder Niederlage verantwortlich zu sein. Meine innere Stimme sagt mir: „Gut gemacht, Alois!“ Die Gedanken gehen zurück zu den wichtigen Kreuzungspunkten meines Lebens.
Es ist knapp nach meinem 19. Geburtstag, als mich meine damalige Freundin und heutige Frau mit der Aussage überrascht: „Ich bin schwanger!“ Ich bin sprachlos, aber nach den ersten negativen Gedanken erkenne ich die Chance: „Jetzt kann ich mein Leben selbst in die Hand nehmen und aus dem engen Korsett meines Elternhauses ausbrechen!“ Nach schwierigen Gesprächen mit Freundin und Eltern habe ich alle überzeugt: Ich ziehe zu ihr, und wir beginnen unser gemeinsames Leben! Meine innere Stimme sagt mir: „Alois, du bist am richtigen Weg!“
Doch sehr schnell komme ich drauf, dass meine „Selbstständigkeit“ nur eine sehr bedingte ist, denn ich bin finanziell von Eltern, Schwiegereltern und anderen Wohltätern abhängig. Mein Vater gibt mir auch eine sehr klare Vorgabe: „Wenn du das Studium nicht in der Mindestzeit abschließt, dann endet meine finanzielle Unterstützung! Dann musst du selbst schauen, wie du durchkommst.“
Unter diesem Druck habe ich das nächste Ziel im Visier: einen raschen Studienabschluss, der mir auch gelingt. Damit ist auch die letzte Hürde geschafft. Sehnsüchtig habe ich auf diesen Moment gewartet: die finanzielle Nabelschnur zu durchschneiden. Und ich mache das mit großem Stolz, aber auch Dankbarkeit an alle, die mir geholfen haben: allen voran meine Frau und meine Eltern. Ab nun brauche ich nicht mehr auf meine Eltern zu hören. Und meine innere Stimme sagt mir: „Alois, jetzt zählt es wirklich. Mach was draus!“
Es ist knapp nach meinem 19. Geburtstag, als mich meine damalige Freundin und heutige Frau mit der Aussage überrascht: „Ich bin schwanger!“ Ich bin sprachlos, aber nach den ersten negativen Gedanken erkenne ich die Chance: „Jetzt kann ich mein Leben selbst in die Hand nehmen und aus dem engen Korsett meines Elternhauses ausbrechen!“ Nach schwierigen Gesprächen mit Freundin und Eltern habe ich alle überzeugt: Ich ziehe zu ihr, und wir beginnen unser gemeinsames Leben! Meine innere Stimme sagt mir: „Alois, du bist am richtigen Weg!“
Doch sehr schnell komme ich drauf, dass meine „Selbstständigkeit“ nur eine sehr bedingte ist, denn ich bin finanziell von Eltern, Schwiegereltern und anderen Wohltätern abhängig. Mein Vater gibt mir auch eine sehr klare Vorgabe: „Wenn du das Studium nicht in der Mindestzeit abschließt, dann endet meine finanzielle Unterstützung! Dann musst du selbst schauen, wie du durchkommst.“
Unter diesem Druck habe ich das nächste Ziel im Visier: einen raschen Studienabschluss, der mir auch gelingt. Damit ist auch die letzte Hürde geschafft. Sehnsüchtig habe ich auf diesen Moment gewartet: die finanzielle Nabelschnur zu durchschneiden. Und ich mache das mit großem Stolz, aber auch Dankbarkeit an alle, die mir geholfen haben: allen voran meine Frau und meine Eltern. Ab nun brauche ich nicht mehr auf meine Eltern zu hören. Und meine innere Stimme sagt mir: „Alois, jetzt zählt es wirklich. Mach was draus!“
Ich habe meinen ersten Job, der mich finanziell unabhängig macht. Ich sauge alles auf wie ein Schwamm, und bereits nach circa acht Monaten bekomme ich Appetit auf mehr. Ich will auf der Karriereleiter nach oben! Ich will selbst Entscheidungen treffen und Verantwortung tragen. Ich bewundere die erfahrenen Partner. In Projekten sprühen sie nur so vor Erfahrung, geben alle möglichen Vorgaben, scheinen sehr unabhängig zu agieren und auch viel Geld zu verdienen. Genau dorthin will ich instinktiv hin.
SCHLECHT BEHANDELT. Ich klettere auf der Karriereleiter sehr rasch hinauf. 1985 werde ich zum jüngsten Partner befördert, verhandle nur mehr mit Eigentümern und Vorständen, darf aber keine eigenständigen Entscheidungen treffen und werde obendrein noch schlecht behandelt (das berühmte „f-word“ fällt sehr oft). Auf meiner Suche nach Selbstabhängigkeit, entscheide ich mich, diesen Topjob zu kündigen. Mein damaliger Chef gibt mir in seiner Rage folgenden Ratschlag auf die Reise mit: „Wenn du schon schlauer bist als wir, dann starte dein eigenes Geschäft und verkaufe es uns dann wieder.“ Hurra! Ab jetzt brauche ich auf keinen Chef mehr zu hören und bin für meine eigenen Entscheidungen verantwortlich. Meine innere Stimme sagt mir: „Alois, lass dich nie wieder herumkommandieren, das entspricht dir nicht!“
Aber ich spüre bereits die nächste Fremdbestimmung: die von den Aufträgen der Klienten. Ich beginne also, Projekte zu verkaufen, was mir besser gelingt als befürchtet. Mein erstes Projekt als Selbst-ständiger führt mich zu einem deutschen mittelständischen Unternehmen. Es beschäftigt circa 300 Mitarbeiter und ist auf dem Sektor Modellbau tätig. Ich bin 29, mein Gegenüber ist 72, ein Altersunterschied von 43 Jahren. Der Seniorchef vertraut mir, und ich bin mächtig stolz. Zur Halbzeit des Projekts werde ich langsam wieder nervös, denn ich fühle, dass ich von weiteren Akquisitionen abhängig bin. Meine innere Stimme und meine Frau sagen mir: „Alois, du kannst das. Glaub an dich!“
Vor zwei Jahren habe ich mein Unternehmen verkauft, bin also de facto nicht mehr selbstständig. Ich habe wieder einen Chef, der mir aber freie Hand lässt. Ich frage in mich hinein, ob sich das richtig anfühlt oder ob ich mich einer Illusion hingebe. Und meine innere Stimme sagt mir: „Alois, du bist weiterhin auf dem richtigen Weg!“
Und so ist es: Selbstständigkeit ist eine Frage des Gefühls und der Möglichkeit, eigene Entscheidungen zu treffen und für Ergebnisse geradezustehen.
Ich habe meinen ersten Job, der mich finanziell unabhängig macht. Ich sauge alles auf wie ein Schwamm, und bereits nach circa acht Monaten bekomme ich Appetit auf mehr. Ich will auf der Karriereleiter nach oben! Ich will selbst Entscheidungen treffen und Verantwortung tragen. Ich bewundere die erfahrenen Partner. In Projekten sprühen sie nur so vor Erfahrung, geben alle möglichen Vorgaben, scheinen sehr unabhängig zu agieren und auch viel Geld zu verdienen. Genau dorthin will ich instinktiv hin.
SCHLECHT BEHANDELT. Ich klettere auf der Karriereleiter sehr rasch hinauf. 1985 werde ich zum jüngsten Partner befördert, verhandle nur mehr mit Eigentümern und Vorständen, darf aber keine eigenständigen Entscheidungen treffen und werde obendrein noch schlecht behandelt (das berühmte „f-word“ fällt sehr oft). Auf meiner Suche nach Selbstabhängigkeit, entscheide ich mich, diesen Topjob zu kündigen. Mein damaliger Chef gibt mir in seiner Rage folgenden Ratschlag auf die Reise mit: „Wenn du schon schlauer bist als wir, dann starte dein eigenes Geschäft und verkaufe es uns dann wieder.“ Hurra! Ab jetzt brauche ich auf keinen Chef mehr zu hören und bin für meine eigenen Entscheidungen verantwortlich. Meine innere Stimme sagt mir: „Alois, lass dich nie wieder herumkommandieren, das entspricht dir nicht!“
Aber ich spüre bereits die nächste Fremdbestimmung: die von den Aufträgen der Klienten. Ich beginne also, Projekte zu verkaufen, was mir besser gelingt als befürchtet. Mein erstes Projekt als Selbstständiger führt mich zu einem deutschen mittelständischen Unternehmen. Es beschäftigt circa 300 Mitarbeiter und ist auf dem Sektor Modellbau tätig. Ich bin 29, mein Gegenüber ist 72, ein Altersunterschied von 43 Jahren. Der Seniorchef vertraut mir, und ich bin mächtig stolz. Zur Halbzeit des Projekts werde ich langsam wieder nervös, denn ich fühle, dass ich von weiteren Akquisitionen abhängig bin. Meine innere Stimme und meine Frau sagen mir: „Alois, du kannst das. Glaub an dich!“
Vor zwei Jahren habe ich mein Unternehmen verkauft, bin also de facto nicht mehr selbstständig. Ich habe wieder einen Chef, der mir aber freie Hand lässt. Ich frage in mich hinein, ob sich das richtig anfühlt oder ob ich mich einer Illusion hingebe. Und meine innere Stimme sagt mir: „Alois, du bist weiterhin auf dem richtigen Weg!“
Und so ist es: Selbstständigkeit ist eine Frage des Gefühls und der Möglichkeit, eigene Entscheidungen zu treffen und für Ergebnisse geradezustehen.