Ich habe immer wieder Angst, dass ein Erfolgslauf auch abreißen kann. Mittlerweile habe ich sie aber ganz gut in den Griff bekommen.
STRÖMUNGSABRISS. Den Jahreswechsel 1987/88 habe ich groß gefeiert. Das dritte Jahr meiner Selbstständigkeit beginnt mit vollen Auftragsbüchern, und es gibt keinen Grund, sich um die Zukunft Sorgen zu machen. Auch der wirtschaftliche Erfolg kann sich sehen lassen. Und es gelingt mir, über aktive Empfehlungen meiner Klienten immer wieder neue Aufträge zu akquirieren. Mich plagt dennoch immer wieder der Gedanke, dass diese Erfolge eine Glückssträhne sind, die jederzeit auch zu Ende gehen kann – in meinem Kopf setzt sich dafür der Begriff „Strömungsabriss“ fest.
Ich habe immer wieder Angst, dass ein Erfolgslauf auch abreißen kann. Mittlerweile habe ich sie aber ganz gut in den Griff bekommen.
STRÖMUNGSABRISS. Den Jahreswechsel 1987/88 habe ich groß gefeiert. Das dritte Jahr meiner Selbstständigkeit beginnt mit vollen Auftragsbüchern, und es gibt keinen Grund, sich um die Zukunft Sorgen zu machen. Auch der wirtschaftliche Erfolg kann sich sehen lassen. Und es gelingt mir, über aktive Empfehlungen meiner Klienten immer wieder neue Aufträge zu akquirieren. Mich plagt dennoch immer wieder der Gedanke, dass diese Erfolge eine Glückssträhne sind, die jederzeit auch zu Ende gehen kann – in meinem Kopf setzt sich dafür der Begriff „Strömungsabriss“ fest.
Auch zu Beginn dieses neuen Jahres werde ich von einem bekannten Salzburger Unternehmer empfohlen, und schon habe ich das nächste Mandat in der Tasche. Die Analyse dieses Unternehmens zeigt große Potenziale. Die erste Präsentation verläuft aber zwiespältig. Dem Unternehmer gefallen die Ergebnisse, wohingegen der Betriebsleiter damit überhaupt nicht einverstanden ist und totalen Widerstand ankündigt. Er verlässt wortlos die Besprechung und beginnt mit einer “ Gegenanalyse“. Zwar stimmen die von meinem Team erhobenen Fakten und sind nicht zu entkräften. Der Betriebsleiter schafft es aber, die gesamte Belegschaft gegen uns aufzubringen. Damit entwickelt sich das der Analyse folgende Umsetzungsprojekt zu einer richtigen Herausforderung. Tief drinnen in mir meldet sich „Kassandra“ und signalisiert mir, dass dies zum „Strömungsabriss“ führen könnte.
Meine Frau ist über meinen Zustand entsetzt. Auch ich bin ratlos.
Bei mir stellen sich nach und nach bisher unbekannte Symptome ein: Schlaflosigkeit und große Angst. Ich schlafe nächtens rasch ein, wache aber bereits nach wenigen Stunden wieder auf. Zunächst denke ich mir nichts, aber zunehmend kommt die Angst hoch, die vor mir liegende Aufgabe nicht schaffen zu können. Stundenlang wälze ich mich im Bett von einer Seite zur anderen. Wenn es irgendwann gelingt, noch einmal einzuschlafen, wache ich trotzdem gerädert auf. In dieser Verfassung bin ich nicht in der Lage, mein Bestes zu geben, was der Betriebsleiter weidlich auszunützen weiß. Er reizt mich mit ständigen Sticheleien gegen meine Professionalität. Dies führt im Zuge einer Projektbesprechung zu einer verbalen Entgleisung meinerseits, die dem Auftraggeber sofort gemeldet wird.
Auch zu Beginn dieses neuen Jahres werde ich von einem bekannten Salzburger Unternehmer empfohlen, und schon habe ich das nächste Mandat in der Tasche. Die Analyse dieses Unternehmens zeigt große Potenziale. Die erste Präsentation verläuft aber zwiespältig. Dem Unternehmer gefallen die Ergebnisse, wohingegen der Betriebsleiter damit überhaupt nicht einverstanden ist und totalen Widerstand ankündigt. Er verlässt wortlos die Besprechung und beginnt mit einer “ Gegenanalyse“. Zwar stimmen die von meinem Team erhobenen Fakten und sind nicht zu entkräften. Der Betriebsleiter schafft es aber, die gesamte Belegschaft gegen uns aufzubringen. Damit entwickelt sich das der Analyse folgende Umsetzungsprojekt zu einer richtigen Herausforderung. Tief drinnen in mir meldet sich „Kassandra“ und signalisiert mir, dass dies zum „Strömungsabriss“ führen könnte.
Meine Frau ist über meinen Zustand entsetzt. Auch ich bin ratlos.
Bei mir stellen sich nach und nach bisher unbekannte Symptome ein: Schlaflosigkeit und große Angst. Ich schlafe nächtens rasch ein, wache aber bereits nach wenigen Stunden wieder auf. Zunächst denke ich mir nichts, aber zunehmend kommt die Angst hoch, die vor mir liegende Aufgabe nicht schaffen zu können. Stundenlang wälze ich mich im Bett von einer Seite zur anderen. Wenn es irgendwann gelingt, noch einmal einzuschlafen, wache ich trotzdem gerädert auf. In dieser Verfassung bin ich nicht in der Lage, mein Bestes zu geben, was der Betriebsleiter weidlich auszunützen weiß. Er reizt mich mit ständigen Sticheleien gegen meine Professionalität. Dies führt im Zuge einer Projektbesprechung zu einer verbalen Entgleisung meinerseits, die dem Auftraggeber sofort gemeldet wird.
NERVENKRISE. Mein Gemütszustand verschlechtert sich weiter, zur Beruhigung beginne ich, abends einige Gläser Wein zu trinken. Das verbessert zwar den Schlaf, aber am nächsten Tag wache ich halt anders „gerädert“ auf. Eines Abends treffe ich einen Freund, der mir erzählt, dass er ein Selbsterfahrungsseminar besuchen wird. Ich erkundige mich näher und beginne, mit dem Gedanken zu spielen, mich anzuschließen. Als Anhänger schneller Entschlüsse bin ich zwei Wochen später dabei. Bei dem Seminar kommen dann so ziemlich alle unbearbeiteten Themen meines bisherigen Lebens an die Oberfläche. Themen mit meiner Mutter, meinem Vater und natürlich auch die von mir noch nicht integrierte Erfolgswelle samt der Furcht vor dem „Strömungsabriss“. All diese Eindrücke führen mich in die größte Nervenkrise meines Lebens. Ich kann so gut wie überhaupt nicht mehr schlafen.
Nach dieser Woche komme ich völlig desolat nach Hause. Meine Frau ist über meinen Zustand entsetzt. Auch ich bin ratlos. Wir gehen spazieren und überlegen, was zu tun wäre. Da kommt mir die rettende Idee, mich in ärztliche Betreuung zu begeben. Ich setze mich ins Auto und fahre in die Nervenklinik nach Salzburg, um mich dort behandeln zu lassen. Die Ärzte sind mehr als verwundert, denn es kommt nicht oft vor, dass jemand ohne Zuweisung diese Klinik aufsucht. Ich erzähle von meinen Zuständen und bekomme zunächst schwere Schlafmittel, die mich für 48 Stunden im Dauerschlaf versinken lassen. Inzwischen sucht mich meine Frau verzweifelt: Aufgrund eines Datenfehlers gelingt es ihr erst nach mehr als einem Tag, meinen Aufenthaltsort festzustellen.
Ich verbringe zwei ganze Wochen in der Nervenklinik, wobei ich nach einigen Tagen schon wieder Projekte besuche, um dort nach dem Rechten zu sehen. Nach und nach fasse ich wieder Tritt, brauche aber ein halbes Jahr, um von den Schlafmitteln wieder wegzukommen. Das schwierige Projekt kann ich ohne Glanz abschließen. Nur die Angst vor einem „Strömungsabriss“ hat mich nie ganz verlassen. In heiklen Situationen überkommt sie mich immer wieder – mittlerweile überstehe ich sie aber ohne Aufenthalte in der Nervenklinik und ohne übermäßigen Alkoholgenuss.
NERVENKRISE. Mein Gemütszustand verschlechtert sich weiter, zur Beruhigung beginne ich, abends einige Gläser Wein zu trinken. Das verbessert zwar den Schlaf, aber am nächsten Tag wache ich halt anders „gerädert“ auf. Eines Abends treffe ich einen Freund, der mir erzählt, dass er ein Selbsterfahrungsseminar besuchen wird. Ich erkundige mich näher und beginne, mit dem Gedanken zu spielen, mich anzuschließen. Als Anhänger schneller Entschlüsse bin ich zwei Wochen später dabei. Bei dem Seminar kommen dann so ziemlich alle unbearbeiteten Themen meines bisherigen Lebens an die Oberfläche. Themen mit meiner Mutter, meinem Vater und natürlich auch die von mir noch nicht integrierte Erfolgswelle samt der Furcht vor dem „Strömungsabriss“. All diese Eindrücke führen mich in die größte Nervenkrise meines Lebens. Ich kann so gut wie überhaupt nicht mehr schlafen.
Nach dieser Woche komme ich völlig desolat nach Hause. Meine Frau ist über meinen Zustand entsetzt. Auch ich bin ratlos. Wir gehen spazieren und überlegen, was zu tun wäre. Da kommt mir die rettende Idee, mich in ärztliche Betreuung zu begeben. Ich setze mich ins Auto und fahre in die Nervenklinik nach Salzburg, um mich dort behandeln zu lassen. Die Ärzte sind mehr als verwundert, denn es kommt nicht oft vor, dass jemand ohne Zuweisung diese Klinik aufsucht. Ich erzähle von meinen Zuständen und bekomme zunächst schwere Schlafmittel, die mich für 48 Stunden im Dauerschlaf versinken lassen. Inzwischen sucht mich meine Frau verzweifelt: Aufgrund eines Datenfehlers gelingt es ihr erst nach mehr als einem Tag, meinen Aufenthaltsort festzustellen.
Ich verbringe zwei ganze Wochen in der Nervenklinik, wobei ich nach einigen Tagen schon wieder Projekte besuche, um dort nach dem Rechten zu sehen. Nach und nach fasse ich wieder Tritt, brauche aber ein halbes Jahr, um von den Schlafmitteln wieder wegzukommen. Das schwierige Projekt kann ich ohne Glanz abschließen. Nur die Angst vor einem „Strömungsabriss“ hat mich nie ganz verlassen. In heiklen Situationen überkommt sie mich immer wieder – mittlerweile überstehe ich sie aber ohne Aufenthalte in der Nervenklinik und ohne übermäßigen Alkoholgenuss.