Außerhalb der Komfortzone war für mich immer die Gewinnzone
„Alois, du brauchst nur mehr den Fuß hinaufstellen und dann hast du es geschafft!“ Ich befinde mich in diesem Augenblick ca. 15 Meter über dem Boden auf der Spitze eines abgesägten Baumes und habe nur eines: unsägliche Angst hinunterzufallen und mich zu verletzen. Ich mache den großen Fehler und schaue hinunter wie tief es ist und das macht alles noch schlimmer. Meine Angst wird noch größer und meine Knie werden noch zittriger. Meine Hände sind nass und ich bin ernsthaft am überlegen, ob ich nicht den Baum so verlasse wie ich hinauf gekommen bin. Über die Leiter wieder hinunter zu steigen.
Außerhalb der Komfortzone war für mich immer die Gewinnzone
„Alois, du brauchst nur mehr den Fuß hinaufstellen und dann hast du es geschafft!“ Ich befinde mich in diesem Augenblick ca. 15 Meter über dem Boden auf der Spitze eines abgesägten Baumes und habe nur eines: unsägliche Angst hinunterzufallen und mich zu verletzen. Ich mache den großen Fehler und schaue hinunter wie tief es ist und das macht alles noch schlimmer. Meine Angst wird noch größer und meine Knie werden noch zittriger. Meine Hände sind nass und ich bin ernsthaft am überlegen, ob ich nicht den Baum so verlasse wie ich hinauf gekommen bin. Über die Leiter wieder hinunter zu steigen.
Ich werde vom Trainer, der mich natürlich fest am Seil hat, ermutigt, es doch ernsthaft zu versuchen. Ich spreche mir auch selbst Mut zu und dann traue ich mich doch noch den letzten Schritt zu gehen und auf dem kleinen Plateau auf diesem Baum zu stehen. Das Gefühl ist überwältigend. Vor mir die freie Aussicht auf die wunderschöne Herbstlandschaft im Südburgenland. Und dann der nächste Schritt aus der Komfortzone: der Sprung ins Leere! Kurz bin ich im freien Fall und schon fängt mich das Sicherungsseil. Am Boden angekommen schnaufe ich kurz durch und fühle mich nur gut. Ich habe es geschafft! Ich fühle mich „on Top of the World“.
Ich werde vom Trainer, der mich natürlich fest am Seil hat, ermutigt, es doch ernsthaft zu versuchen. Ich spreche mir auch selbst Mut zu und dann traue ich mich doch noch den letzten Schritt zu gehen und auf dem kleinen Plateau auf diesem Baum zu stehen. Das Gefühl ist überwältigend. Vor mir die freie Aussicht auf die wunderschöne Herbstlandschaft im Südburgenland. Und dann der nächste Schritt aus der Komfortzone: der Sprung ins Leere! Kurz bin ich im freien Fall und schon fängt mich das Sicherungsseil. Am Boden angekommen schnaufe ich kurz durch und fühle mich nur gut. Ich habe es geschafft! Ich fühle mich „on Top of the World“.
40 Jahre vorher bin ich in einer ähnlichen Situation. Ich sitze im Foyer eines Hotels und warte auf ein Bewerbungsgespräch. Ich bin frisch gebackener Magister und auf der Suche nach meinen ersten Job. Eine Stunde muss ich warten. Meine Hände und meine Achselhöhlen sind nass geschwitzt. Plötzlich höre ich: „Herr Czipin?“ Ich stehe auf und stelle mich vor. Meine Angst steigert sich weiter: was wird er mich fragen? Ich habe doch keine Erfahrung um beraten zu können! Etc, etc. Da kommt sie die Frage: „Do you speak English?“ Genau da fällt meine Nervosität ab, denn ich weiß ich bin auf sicherem Territorium. Nachdem mir der Job angeboten wurde fühle ich „on Top of the World“.
10 Jahre später bin ich mich mitten in einem großen Sanierungsmandat in Österreich. Meine Leute inklusive mir arbeiten wie die Wilden. Aber unsere Vorschläge für Verbesserungen werden zwar zur Kenntnis genommen, aber nicht umgesetzt. Ich spreche den Eigentümer des Unternehmens darauf an. Er verspricht Besserung, aber in der Praxis ändert sich nichts. Nach weiteren Gesprächen muss ich feststellen, dass offensichtlich kein Wille vorhanden ist unsere Vorschläge auch umzusetzen. Ich fasse also einen schweren Entschluss, nämlich etwas zu tun, was ich noch nie gemacht habe: ein Mandat selbst zu kündigen. Der Gedanke ist mir in verschiedenen Situationen immer wieder gekommen, aber den Telefonhörer in die Hand zu nehmen und tatsächlich die Kündigung auszusprechen und dies auch noch schriftlich zu bestätigen, das erfordert wieder einmal meinen ganzen Mut. Nach getaner Tat fühle ich mich wieder: „on Top of the World“.
10 Jahre später bin ich in London. Meine Firma hatte ich ein Jahr früher verkauft. Seit dem Verkauf veränderte sich meine Stimmung von überglücklich zu sehr unglücklich. Was war geschehen? Meine Aufgaben wurden mehr und mehr beschnitten bis zu dem Punkt, dass ich mit Teilen meiner angestammten Kunden nicht mehr sprechen durfte. Über meinen Kopf hinweg wurden alle möglichen Entscheidungen getroffen, die mir zeigen, dass auf meine Erfahrung kein Wert mehr gelegt wird. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden meines Stiftungsvorstandes fahre ich zu einem letzten Schlichtungsgespräch zum CEO nach London. Ich will jemanden dabei haben, der die Sache besser objektivieren kann. Nach 2 Stunden zäher Verhandlungen liegt ein „hatscherter“ Kompromiss am Tisch. Ich bitte um eine Auszeit und ich verlasse mit meinem Begleiter das Büro und gehe auf die Straße um zu überlegen. Wir tauschen alle möglichen Argumente aus, denn es geht unter anderem um sehr viel Geld – mehrere Millionen Euro, die ich nur bekomme, wenn ich weitere 2 Jahre bei der Firma arbeite. Da wird mir klar: wenn ich wieder eine positive Perspektive auf mein Leben gewinnen will, dann muss ich jetzt aus meiner finanziellen Komfortzone raus und mein Arbeitsverhältnis fristlos beenden – mit allen Unsicherheiten.
Ich nehme mir also ein Herz, betrete wieder das Gebäude und nehme das Gespräch mit dem CEO wieder auf. Ich habe aber gar kein Gespräch, sondern gebe nur ein kurzes Statement ab. Mein Herz klopft bis zum Hals als ich sage: „Kevin, ich habe mich entschlossen mein Arbeitsverhältnis mit sofortiger Wirkung aufzulösen!“ Die überraschte Antwort: „Was heißt das?“ Ich: „Das ich ab genau jetzt nicht mehr für dich arbeite!“ Das war’s! Wir verabschieden uns und draußen sind wir! Ich habe schlottrige Knie aber ich fühle mich wieder „on Top of the World“: um ein paar Millionen „ärmer“ aber ich kann wieder ich selbst sein und mein Leben gestalten wie ich es will. Bis heute habe ich diesen Schritt nicht bereut!
40 Jahre vorher bin ich in einer ähnlichen Situation. Ich sitze im Foyer eines Hotels und warte auf ein Bewerbungsgespräch. Ich bin frisch gebackener Magister und auf der Suche nach meinen ersten Job. Eine Stunde muss ich warten. Meine Hände und meine Achselhöhlen sind nass geschwitzt. Plötzlich höre ich: „Herr Czipin?“ Ich stehe auf und stelle mich vor. Meine Angst steigert sich weiter: was wird er mich fragen? Ich habe doch keine Erfahrung um beraten zu können! Etc, etc. Da kommt sie die Frage: „Do you speak English?“ Genau da fällt meine Nervosität ab, denn ich weiß ich bin auf sicherem Territorium. Nachdem mir der Job angeboten wurde fühle ich „on Top of the World“.
10 Jahre später bin ich mich mitten in einem großen Sanierungsmandat in Österreich. Meine Leute inklusive mir arbeiten wie die Wilden. Aber unsere Vorschläge für Verbesserungen werden zwar zur Kenntnis genommen, aber nicht umgesetzt. Ich spreche den Eigentümer des Unternehmens darauf an. Er verspricht Besserung, aber in der Praxis ändert sich nichts. Nach weiteren Gesprächen muss ich feststellen, dass offensichtlich kein Wille vorhanden ist unsere Vorschläge auch umzusetzen. Ich fasse also einen schweren Entschluss, nämlich etwas zu tun, was ich noch nie gemacht habe: ein Mandat selbst zu kündigen. Der Gedanke ist mir in verschiedenen Situationen immer wieder gekommen, aber den Telefonhörer in die Hand zu nehmen und tatsächlich die Kündigung auszusprechen und dies auch noch schriftlich zu bestätigen, das erfordert wieder einmal meinen ganzen Mut. Nach getaner Tat fühle ich mich wieder: „on Top of the World“.
10 Jahre später bin ich in London. Meine Firma hatte ich ein Jahr früher verkauft. Seit dem Verkauf veränderte sich meine Stimmung von überglücklich zu sehr unglücklich. Was war geschehen? Meine Aufgaben wurden mehr und mehr beschnitten bis zu dem Punkt, dass ich mit Teilen meiner angestammten Kunden nicht mehr sprechen durfte. Über meinen Kopf hinweg wurden alle möglichen Entscheidungen getroffen, die mir zeigen, dass auf meine Erfahrung kein Wert mehr gelegt wird. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden meines Stiftungsvorstandes fahre ich zu einem letzten Schlichtungsgespräch zum CEO nach London. Ich will jemanden dabei haben, der die Sache besser objektivieren kann. Nach 2 Stunden zäher Verhandlungen liegt ein „hatscherter“ Kompromiss am Tisch. Ich bitte um eine Auszeit und ich verlasse mit meinem Begleiter das Büro und gehe auf die Straße um zu überlegen. Wir tauschen alle möglichen Argumente aus, denn es geht unter anderem um sehr viel Geld – mehrere Millionen Euro, die ich nur bekomme, wenn ich weitere 2 Jahre bei der Firma arbeite. Da wird mir klar: wenn ich wieder eine positive Perspektive auf mein Leben gewinnen will, dann muss ich jetzt aus meiner finanziellen Komfortzone raus und mein Arbeitsverhältnis fristlos beenden – mit allen Unsicherheiten.
Ich nehme mir also ein Herz, betrete wieder das Gebäude und nehme das Gespräch mit dem CEO wieder auf. Ich habe aber gar kein Gespräch, sondern gebe nur ein kurzes Statement ab. Mein Herz klopft bis zum Hals als ich sage: „Kevin, ich habe mich entschlossen mein Arbeitsverhältnis mit sofortiger Wirkung aufzulösen!“ Die überraschte Antwort: „Was heißt das?“ Ich: „Das ich ab genau jetzt nicht mehr für dich arbeite!“ Das war’s! Wir verabschieden uns und draußen sind wir! Ich habe schlottrige Knie aber ich fühle mich wieder „on Top of the World“: um ein paar Millionen „ärmer“ aber ich kann wieder ich selbst sein und mein Leben gestalten wie ich es will. Bis heute habe ich diesen Schritt nicht bereut!